Goethe-Universität Frankfurt lenkt ein: Semestergrenzen und Deutschkurse fallen

Die Goethe-Universität in Frankfurt hat auf den massiven Druck der Studierenden reagiert. Die umstrittenen Pläne, maximale Semesterzahl für Bachelor- und Masterstudiengänge festzulegen, werden nicht weiterverfolgt. Auch die Idee, dass internationale Studiengänge verpflichtend Deutschkenntnisse fördern sollten, wurde verworfen.

Hintergrund der Entscheidung

Diese Maßnahmen wurden in einer offiziellen Mitteilung der Hochschule bekannt gegeben. Nach zahlreichen Protestaktionen der Studierenden hat sich die Universität entschieden, den ersten Entwurf als reinen Vorschlag für Diskussionen zu kennzeichnen.

Entwicklung der Rahmenordnung

Goethe-Universität

Seit der letzten Überarbeitung der Rahmenordnung im Jahr 2020 haben sich die Bedingungen und Anforderungen hinsichtlich Studium und Lehre verändert, unterstützt durch Anpassungen im hessischen Hochschulgesetz. Der neue Rahmen soll Erfahrungen aus der Praxis einbeziehen und Konzepte zu Chancengleichheit, Nachhaltigkeit, Internationalität und Digitalisierung berücksichtigen, sowie auf Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz eingehen. Der Fachbereich bleibt verantwortlich für die konkrete Ausgestaltung.

Umfangreiche Rückmeldungen erhalten

In der ersten Phase des Feedbacks sind über 150 Stellungnahmen mit mehr als 1000 Vorschlägen eingegangen. Um die Hochschulgemeinschaft einzubeziehen, haben Workshops mit Asta, Fachschaften und Studierenden stattgefunden.

Grund für die Überarbeitung

Erfahrungen aus der Studienberatung haben gezeigt, dass unklare Strukturen und lange Studienzeiten belastend sind und sogar Studienabbrüche zur Folge haben können. Um dem entgegenzuwirken, gab es Vorschläge für klare Fristen bei Modulen und eine Definition der Gesamtstudienzeit. Diese Maßnahmen werden jedoch im zukünftigen Zweitentwurf nicht umgesetzt. Stattdessen wird im Bachelor-Studium der Profilierungsbereich erhöht – von einst vier auf zukünftig 15 Credit-Points. So erhalten Studierende mehr Freiraum für individuelle Schwerpunkte und interdisziplinäre Fähigkeiten.

Finanzierung der Überarbeitung

Abschließend betont die Hochschule, dass die Revision der Rahmenordnung unabhängig von den erheblichen Budgetkürzungen des Landes für die Hochschulen ist. Der Überarbeitungsprozess begann lange vor diesen Kürzungen.