Alarmstimmung unter Hausbesitzern: Jeder Sechste fürchtet um sein Eigenheim

Die Sorgen um das eigene Zuhause nehmen in Deutschland zu. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) zeigt erschreckende Ergebnisse: Jeder sechste Hausbesitzer befürchtet, sein Eigentum bald zu verlieren. Besonders stark traf es Menschen mit geringem Einkommen: Fast jeder vierte dieser Gruppe bangt um sein Dach über dem Kopf.

Deutschland in der Angst um die eigenen vier Wände

Immer mehr Eigentümer sind besorgt, ihre Wohnung nicht halten zu können. Zwar geben 82 Prozent an, keine Sorgen zu haben, aber bei Millionen Menschen sitzt die Angst tief. Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 2.500 Euro spüren die Krise besonders stark: 24 Prozent von ihnen sorgen sich um ihr Zuhause.

Einkommensvergleich und Geschlechterunterschiede

Im Vergleich dazu liegt die Sorge unter Eigentümern mit mehr als 4.000 Euro Einkommen bei nur 15 Prozent. Auffällig ist auch, dass Frauen sich wesentlich häufiger sorgen als Männer: 19 Prozent der Eigentümerinnen haben Angst, während es bei den Eigentümern nur 15 Prozent sind.

Junge Menschen besonders betroffen

Besonders betroffen sind die jüngsten Hausbesitzer: 21 Prozent der 18- bis 29-Jährigen fürchten den Verlust ihrer Wohnung – der höchste Wert aller Altersgruppen. Ein interessantes Ergebnis zeigt sich im Ost-West-Vergleich: Im Westen sind 18 Prozent beunruhigt, im Osten nur 14 Prozent. Auch der Beruf hat keinen maßgeblichen Einfluss auf die Sorgen: Berufstätige und nicht Berufstätige machen praktisch gleich viele Sorgen (17 Prozent).

Warnung aus der Branche

VDGN-Präsident Jochen Brückmann äußert große Besorgnis: „Angesichts der ständig steigenden Unterhaltskosten ist die Angst vor dem Verlust des Wohneigentums in der breiten Mitte der Gesellschaft angekommen.“

Traum vom Eigenheim: Eine immer unrealistischere Vorstellung

Rund 1.500 Deutsche wurden von Forsa befragt, wie sie leben und wie sie leben möchten – und wie realistisch diese Wünsche sind. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur acht Prozent der Befragten planen noch den Kauf oder Bau eines Eigenheims. Für 20 Prozent derjenigen, die sich Eigenheim wünschen, steht fest: Das wird nichts mehr.

Vor fünf Jahren war der Weg in die eigenen vier Wände noch deutlich leichter, so die Umfrage. Heute machen hohe Zinsen, teure Baukosten und explodierende Nebenkosten vielen das Leben schwer, egal ob jung oder alt, arm oder wohlhabend, Ost oder West.

Brückmann warnt: „Das ist alarmierend – schließlich gilt die eigene Immobilie für viele nach wie vor als eine der wichtigsten Formen der Altersvorsorge.“