Adventsbaum: Warum der Weihnachtsbaum immer früher in den Wohnzimmern von BW steht

In den letzten Jahren haben immer mehr Menschen begonnen, ihre Weihnachtsbäume immer früher aufzustellen. Händler aus dem Main-Tauber-Kreis bestätigen diesen Trend und erwarten, dass der nächste Samstag der umsatzstärkste Tag der Saison wird.

Frühe Aufstellung des Weihnachtsbaums

Weihnachtsbaum

Immer mehr Haushalte entscheiden sich dafür, ihren Baum bereits vor dem ersten Advent zu schmücken. Sebastian Fertig vom Christbaumverband Baden-Württemberg berichtet von diesem wachsenden Trend, bei dem viele ihren geschmückten Baum bereits vor dem ersten Advent in der Stube haben.

Verkaufsstart im November

„Es wird jedes Jahr früher“, so Tobias Barthel, der seit vielen Jahren Weihnachtsbäume auf seinem Hof in Grünsfeld verkauft. Überrascht war er, als er bereits am 2. November die erste Anfrage erhielt. „Das war echt erstaunlich.“

In der Gärtnerei Riedl in Külsheim ist Dirk Riedl ebenfalls stark beschäftigt. Er arbeitet ununterbrochen daran, die Nadelbäume mit einem schützenden Netz zu verpacken. Viele Kunden kaufen ihren Baum also schon lange vor Weihnachten. Einige möchten einfach auf Nummer sicher gehen, weitere stellen ihn tatsächlich schon früher auf, „um länger Freude daran zu haben“, wie Riedl erklärt.

Baum wird nicht bis Dreikönig stehen gelassen

„Wir freuen uns schon ab heute Abend“, berichtet Frank Muckenhuber, der zusammen mit seiner Frau Petra eine wunderschöne Nordmanntanne ausgewählt hat. Jedes Jahr kaufen sie zur gleichen Zeit ihren Baum in der Gärtnerei. Klaus Uihlein erwähnt, dass sein Weihnachtsbaum mittlerweile zwei bis drei Wochen vor Weihnachten aufgestellt wird – aber schnell nach Weihnachten wieder abgebaut wird, nicht erst bis zu den Heiligen Drei Königen.

Immer weniger Menschen schmücken ihren Baum noch am Heiligabend, glaubt Sebastian Fertig, der Vorsitzende des Christbaumverbands Baden-Württemberg. Seine Theorie: Viele fahren über die Feiertage in den Urlaub oder besuchen Verwandte und möchten ihren Baum daher nicht erst kurz vor Ende des Festes aufstellen. Auf diese Weise kann man die Adventszeit länger genießen – im Januar braucht man den Baum ohnehin nicht mehr.

Nordmanntanne als beliebteste Wahl

Verbandschef Fertig erwartet, dass der Samstag vor dem dritten Advent der umsatzstärkste Tag sein wird und ist überzeugt, dass in 99 Prozent der Wohnungen eine Nordmanntanne stehen wird. Kiefer, Blau- und Rotfichte sind dabei absolute Ausnahmen. Er rechnet mit einer erfolgreichen Saison.

Die Menschen scheuen sich nicht, in ihren Weihnachtsbaum zu investieren, selbst in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Laut dem Landwirtschaftsministerium werden im Südwesten Deutschlands jährlich rund 2,5 Millionen Weihnachtsbäume verkauft.

Sehnsucht nach Licht und Wärme

Dass der Christbaum schon Wochen vor Weihnachten festlich geschmückt wird, stört Pfarrerin Heike Kuhn von der evangelischen Kirchengemeinde Tauberbischofsheim nicht. Sie selbst stellt ihren Baum bereits zum dritten Advent auf und sagt schmunzelnd: „Die Botschaft ‚Gott wird Mensch‘ vermittelt sich nicht über den Baum.“ Denn der Weihnachtsbaum hat keinen christlichen Ursprung. Die Pfarrerin sieht in diesem Trend jedoch etwas Positives: „Es scheint eine Sehnsucht nach Licht und Wärme zu geben.“